Die feierliche Veröffentlichung des b-Plans fand am 08.03.2024 im ehemaligen Café Maret auf dem Lübecker Rathausmarkt statt. Mit einer darauffolgenden Schaufensterschau ab 12.03. bis Ende März/Mitte April 2024 in Schaufenstern folgender Lübecker Leerstände und Kulturorte:
Wahmstraße, Café Maret, Karstadt – Schrangen/Breite Straße, Königstraße 44-46, Kulturfunke-Büro – Krähenstraße 32-34, Versuchshaus – Breite Straße 11, Große Burgstraße 34.
In ihrer Arbeit Lübecker Dialoge erforscht die brachiale die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer kreativen Zwischennutzung in der Stadt Lübeck in Zeiten von Strukturwandel und daraus bedingtem Leerstand. Dazu haben die Künstlerinnen diverse Stadtgestaltende aus den Bereichen der Stadtverwaltung, der Wirtschaftsförderung, dem Tourismus-Marketing, dem Architekturforum sowie Immobilienbesitzer und Kulturschaffende befragt. Aus den Erkenntnissen ist ein b(rachiale)-Plan entstanden, der einerseits die Arbeitsweise des Kollektivs dokumentiert und gleichzeitig eine künstlerische Auswertung der Interviews darstellt. Dieser b-Plan ist ein Ideen-Träger und gleichzeitig trägt er das Siegel der Garantie auf Unvollständigkeit und der Einladung zum Weiterdenken.
Der b-Plan ist in einer Edition von 50 Stück erschienen und für 25,- Euro das Stück erhältlich. Bei Interesse: info@diebrachiale.de
Die beiden Künstlerinnen zeigen uns nicht nur ihr individuelles Verständnis vom Thema, fern ab von Marktanalyse, Standort- und Immobilienbewertungen. Vielmehr zeigen sie verschiedene Wege der Suche auf, die das Phänomen Leerstand umreißen. Als Grundlage für ihre hier zu sehende Arbeit dienen ihnen Interviews, die eher an Beuys soziale Plastik als an herkömmliche Formen von Malerei oder Bildhauerei erinnern lassen. In einem vielschichtigen Prozess generieren Mirja Schellbach und Berit Kröner daraus etwas Drittes. Entstanden sind nicht nur ein sogenannter b-plan oder brachiale-plan, der als Edition erhältlich ist, sondern auch wieder ortsspezifische Arbeiten, in denen sich die Künstlerinnen mit den Schaufenstern von Leerständen auseinandersetzen und diese als Präsentationsorte für Ihre künstlerische Arbeit und Forschung nutzen. Die Beiden verbinden grafische mit spielerischen Elementen, Texte mit Bildern und spielen, teils auf ironische Art und Weise mit den Konventionen eines herkömmlichen Bebauungsplans. Sie zeigen eine Vielzahl von Mechanismen, die Leerstand begünstigt auf und dass es nicht nur den einen Grund für Leerstand gibt. Gleichzeitig sprechen sie eine „Garantie auf Unvollständigkeit“ und „Einladung zum Weiterdenken“ aus. Jede und jeder von uns ist daher gefordert, aktiv mitzudenken und sich ihr bzw. sein eigenes Bild zu machen.
Linda Osterloh, Kunst- und Medienwissenschaftlerin,
aus der Eröffnungsrede am 08.03.2024 im Café Maret
Feierliche Veröffentlichung im Café Maret:
Schaufensterschau in Lübecks Leerständen und Kulturorten:
ehemaliges Café Maret:
ehemaliger Karstadt (Haus A):
Große Burgstraße: